Die Geschichte der Breitling Superocean

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Die Marke Breitling steht durch die Navitimer und den Chronomaten in erster Linie für Fliegeruhren. Dass der Schweizer Hersteller aber auch richtig gute Diver produzieren kann, zeigt die Superocean Kollektion. Sie blickt auf eine lange Geschichte zurück – und einige Meilensteine daraus schauen wir uns heute an.

Ich kann mich noch gut an den Moment erinnern, als mir die Breitling Superocean das erste Mal aufgefallen ist. Ich hatte kurz zuvor mit dem Sammeln von Uhren begonnen und machte bei schönem Wetter einen Spaziergang über den Berliner Kurfürstendamm. Plötzlich kam mir ein Mann in einem schicken Anzug entgegen und an seinem Handgelenk blitzte eine teuer aussehende Armbanduhr auf. Natürlich schaute ich genauer hin und dachte erst an eine Rolex Submariner. Doch dann erkannte ich mit etwas Glück das Schwingen-Logo auf dem Zifferblatt und wusste sofort, dass es sich um eine Breitling handeln musste. Mit etwas Recherche fand ich heraus, dass ich mich quasi im Vorbeigehen in die Superocean II mit der Referenz A17365 verliebt hatte. Eine Weile dachte ich immer wieder über diese Uhr nach und auch wenn es bis jetzt nicht zum Kauf kam, ist der Moment eine schöne Erinnerung auf meiner stetigen Reise als Sammler. 

Die Anfänge der Breitling Superocean

Um die Faszination der Breitling Superocean Kollektion in Gänze verstehen zu können, müssen wir zunächst eine Reise zurück in die 1950er-Jahre unternehmen. Es war die Zeit, in der der Wassersport die breite Bevölkerung erstmals so richtig begeisterte und Wissenschaftler zugleich die unbekannten Weiten des Meeres zu erforschen gedachten. Doch damit beide Gruppen ihrer Leidenschaft nachgehen konnten, brauchte es Instrumente, die den Ausflügen unterhalb der Wasseroberfläche gewachsen waren. Hier tritt neben einigen anderen Uhrenherstellern auch Breitling auf den Plan. Mit der Erfahrung in der Herstellung von Bordinstrumenten für die Luftfahrt traute man sich auch diese Herausforderung zu und brachte 1957 zwei innovative Taucheruhren mit dem Namen Superocean heraus. 

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Die erste Breitling Superocean aus 1957mit schwarzem Zifferblatt und schwarzer Lünette vor weißem Hintergrund
Bildquelle: Breitling

Die Referenz 1004 war ein eleganter Dreizeiger, der sich an stilvolle Männer richtete, die auch am Strand und beim Baden eine bis 200 Meter wasserdichte Uhr an ihrem Handgelenk wissen wollten. Sie kam am Milanaise-Armband und mit einem einfach abzulesenden schwarzen Zifferblatt. 

Die Referenz 807 dagegen war eine professionelle Taucheruhr mit Chronographen-Funktion, die für erfahrene Taucher mit einem hohen Anspruch an Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit gedacht war. Dieser Zeitmesser besaß ebenfalls eine Wasserdichtigkeit von 200 Metern, zwei Totalisatoren auf 3 Uhr und 9 Uhr sowie ein aufgeräumtes Zifferblatt und eine Lünette in schwarz. 

Der erste Breitling Superocean Chronograph aus 1957 mit schwarzem Zifferblatt und schwarzer Lünette vor weißem Hintergrund
Bildquelle: Breitling

Die ersten Superocean-Modelle einte ein Durchmesser von 39 Millimetern und ein  besonderes Design, das auf Eleganz und Funktionalität ausgelegt war. Einzigartig waren die unübersehbaren kreisförmigen und dreieckigen Stundenindizes und die drehbare und konkave Lünette. Bei Tauchern und Wassersportlern erfreuten sich die Uhren schneller einer großen Beliebtheit. Breitling gab sich damit trotzdem nicht zufrieden und entwickelte schon Mitte der 1960er-Jahre ein neues Superocean-Modell. 

Breitling stellt die Superocean "Slow-Motion" vor

Angespornt vom Erfolg seines ersten Superocean-Chronographen machte sich Unternehmensgründer Willy Breitling an die technische Weiterentwicklung der Uhr. Sein Ziel: ein neuer Chrono, der unter Wasser noch einfacher und sicherer abgelesen werden konnte! Dafür griff er tief in die Trickkiste und entwickelte die grandiose Idee, den Hauptchronographenzeiger zur Anzeige der Tauchzeit zu nutzen. Breitling ließ aus diesem Anlass ein einzigartiges Chronographenkaliber mit dem Namen “Slow Motion” entwickeln. Dieses sorgte dafür, dass der Chronographenzeiger statt einer Umdrehung pro Minute nun eine Umdrehung pro Stunde ausführen konnte. Ein Taucher konnte so die Zeit unter Wasser mit Hilfe des Chronographenzeigers und der Minuterie auf dem Zifferblatt direkt ablesen.

Einen Haken hatte die Sache jedoch: Dadurch, dass sich der Chronographenzeiger so langsam bewegte, war auf den ersten Blick nicht mehr ersichtlich, ob der Chrono überhaupt lief. Wieder musste Willy Breitling kreativ werden und wieder fand er eine Lösung. Eine Ganganzeige auf 6 Uhr sollte das Problem obsolet machen und das tat sie auch. Beim Starten des Chronos bildete sie eine gelbe Scheibe ab. Pausierte der Chronograph, so färbte sich die Anzeige schwarz mit einem kleinen gelben Punkt in der Mitte. Beim Zurücksetzen und Stoppen dagegen wurde sie vollständig schwarz. Eine innovative und zugleich clevere Funktion, auf die man bei Breitling bis heute stolz sein kann. 

Breitling Superocean Slow Motion aus den 1960er-Jahren mit schwarzem Zifferblatt und schwarzer Lünette vor weißem Hintergrund
Bildquelle: Breitling

Das Endergebnis war schließlich die im Jahre 1964 vorgestellte Breitling Superocean Slow-Motion mit der Referenz 2005. Neben den technischen Änderungen wurde auch der Gehäusedurchmesser angepasst und auf 43 Millimeter erhöht. Eine Überarbeitung erfuhr zudem das Zifferblatt, das nun ohne Hilfszifferblätter auskam, sowie die Indizes und Zeiger. 

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Die erste Breitling Superocean mit Automatikwerk

Ein Highlight in der Geschichte der Breitling Superocean war auch das Jahr 1969. Damals wurde mit dem Kaliber Chrono-Matic in Kooperation mit Heuer-Leonidas und Buren-Hamiltion eines der ersten automatischen Chronographenwerke eingeführt. Das Kaliber galt als revolutionär und machte das tägliche Aufziehen bei der Superocean überflüssig. Ein Jahr später stellte Breitling die Referenz 2105 mit einem gigantischen Gehäusedurchmesser von 48 Millimetern vor.

Neben dem Chrono-Matik-Werk war die Uhr auch mit einer neuen und von Breitling patentierten wasserdichten Drehlünette ausgestattet. Die orangefarbenen Zeiger und Akzente auf dem Zifferblatt spiegelten das Design der 70er-Jahre wieder und sorgten für ein jugendliches Erscheinungsbild. Zudem fand ein Datumsfenster auf der 6 Uhr Position Platz. 

Die Breitling Superocean Chrono-Matic aus 1969 mit schwarzem Zifferblatt und orangenen Zeigern vor weißem Hintergrund
Bildquelle: Breitling

1000 Meter Wasserdichtigkeit: Die Breitling Superocean "Deep Sea"

Im Jahre 1983 überarbeitete Breitling die Superocean erneut und brachte mit der “Deep Sea” den bis dahin kompromisslosesten und ausschließlich für Extrem- und Profitaucher entwickelten Diver heraus. Die Referenz 81190 bot eine beeindruckende Wasserdichtigkeit von 1000 Metern, die dank eines patentierten Helium-Hemmungs-Gehäusebodens garantiert werden konnte. Dieser arbeitete wie ein Ventil und ermöglichte die Freisetzung von angesammeltem Helium, sodass die Uhr nicht explodierte, wenn der Taucher die Wasseroberfläche wieder erreichte. 

Die Breitling Superocean Deep Sea aus 1983 mit schwarzem Zifferblatt und integriertem Edelstahlarmband vor weißem Hintergrund
Bildquelle: Breitling

Optisch hatte die “Deep Sea” fast nichts mehr mit ihren Vorgängern gemein. Die Uhr erschien in einem 39 Millimeter großen Gehäuse und mit einem integrierten Armband-Design. Die Form der Lünette und die Zifferblattgestaltung war ebenfalls eine komplette Neuinterpretation. 

Du kennst jetzt die wesentlichen Meilensteine in der Geschichte der Superocean. Doch wie bietet der Hersteller diese legendäre Taucheruhr heute an? Im Lineup von Breitling wird mittlerweile zwischen zwei Kollektionen unterschieden: der Superocean und der Superocean Heritage. Welche Unterschiede es gibt und was genau die jeweiligen Uhren auszeichnet, schauen wir uns jetzt genauer an. 

Die Breitling Superocean mit blauem Zifferblatt und schwarzer Lünette mit Edelstahlarmband abgebildet an einem Handgelenk vor hellem Hintergrund

Die Breitling Superocean Kollektion

Erst in 2022 hat Breitling die Superocean Kollektion komplett überarbeitet und gleich eine ganze Reihe neuer Uhren vorgestellt. Dabei setzt der Hersteller auf Modelle in den vier Gehäusegrößen 36, 42, 44 und 46 Millimeter. Es sollte also für jedes Handgelenk der passenden Zeitmesser dabei sein. Das Design der neuen Superocean orientiert sich ein Stück weit an der 1964 vorgestellten “Slow Motion” und kommt dennoch modern und sportlich daher. Gemein haben beide die übergroßen Indizes, den markanten Minutenzeiger (bzw. den Hauptchronographenzeiger bei der Slow Motion) und das breite weiße Rehaut zwischen dem Zifferblatt und der Lünette. So wird eine gute Ablesbarkeit auch unter Wasser gewährleistet. 

Breitling Superocean mit blauem Zifferblatt und schwarzer Lünette liegend vor grauem Hintergrund
Breitling Superocean mit blauem Zifferblatt und schwarzer Lünette am Handgelenk
Breitling Superocean in schwarz mit goldenen Akzenten liegend vor grauem Hintergrund
Breitling Superocean in schwarz mit goldenen Akzenten am Handgelenk

Die dritte Generation der Superocean ist mit einem Edelstahlgehäuse, einem Lünetten-Inlay aus Keramik und einer Wasserdichtigkeit von 300 Metern ausgestattet und richtet sich damit wie einst eines der Urmodelle an Hobbysportler und ambitionierte Taucher. Auf eine Datumsanzeige musst du allerdings verzichten. Unter dem geschlossenen Gehäuseboden arbeitet das zuverlässige Sellita Automatikkaliber SW 200 mit 38 Stunden Gangreserve. Die Qual der Wahl hast du bei den verschiedenen Farbvarianten. Es gibt die Superocean u.a. in schwarz, blau, grün und weiß – am Edelstahl- und Kautschukarmband mit Feinverstellung in der Schließe. Außerdem ist sie in einer wunderschönen Bronze-Version, die mein persönlicher Favorit ist, und in schwarz mit einem rotgoldenen Lünettenring und einer rotgoldenen Krone verfügbar. Mit einem Listenpreis ab 4.800,00 Euro bekommst du mit der Breitling Superocean eine hochwertige Sportuhr mit einer langen und spannenden Historie zu einem immer noch fairen Preis.

Die Breitling Superocean Heritage in blau abgebildet an einem Handgelenk vor weißem Hintergrund

Die Breitling Superocean Heritage Kollektion

Die Breitling Superocean Heritage Kollektion ist, wie schon ihr Namenszusatz verrät, viel mehr Vintage inspiriert, als es bei der Superocean Kollektion der Fall ist. Das erklärte Ziel dieser Uhren ist es, den Charakter des Originals von 1957 zu wahren und gleichzeitig modernste Technik zu beherbergen. Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Superocean überarbeitete der Hersteller die Kollektion zuletzt 2017 und bietet seitdem Dreizeiger und Chronographen in den Gehäusegrößen 42, 44 und 46 Millimeter an. Wer einen genaueren Blick auf die Modelle wirft, wird sofort die Ähnlichkeit der Zeiger zum Urmodell erkennen. Auch das Design der Lünette, das gänzlich ohne Zahlen auskommt und mittlerweile natürlich mit einem Keramik-Inlay versehen ist, erinnert an die Historie der Zeitmesser. 

Breitling Superocean Heritage in grün liegend vor grünem Hintergrund
Breitling Superocean Heritage in grün am Handgelenk vor weißem Hintergrund
Breitling Superocean Heritage in blau liegend vor blauem Hintergrund
Breitling Superocean Heritage in blau am Handgelenk vor blauem Hintergrund

Die aktuellen Breitling Superocean Heritage Modelle kommen mit einem Edelstahlgehäuse und haben eine Wasserdichtigkeit von 200 Metern. Nach wie vor sind sie damit zum Tauchen geeignet, erscheinen aber elegant und gediegen, ohne die Absicht, sich als reine Sportuhren positionieren zu wollen. Eine Datumsanzeige ist außerdem immer mit an Bord. Während die Chronographen in der Regel mit Breitlings zuverlässigem Manufakturkaliber B01 ausgestattet sind, arbeitet in den Dreizeigern ebenfalls ein Manufakturwerk mit dem Namen B20. Beide haben einen Automatikaufzug und eine starke Gangreserve von 70 Stunden

Die Superocean Heritage Kollektion bietet ebenfalls eine große Auswahl an Farbvarianten. Breitling hält sie in grün, blau, schwarz und weiß vorrätig. Verschiedene Varianten mit einem rotgoldenen Lünettenring sind ebenfalls verfügbar, genauso wie Milanaise- und Kautschukarmbänder . Mit einem Listenpreis ab 5.150,00 Euro für den Dreizeiger und 8.000,00 Euro für den Chrono (Varianten ohne B01-Werk sind ab 6.250,00 Euro zu haben) schnüren die Schweizer auch hier ein gelungenes Gesamtpaket. Wenn ich dich jetzt angefixt habe und du noch mehr über die Breitling Superocean Kollektion erfahren möchtest, dann schau dir unbedingt auch Benedicts Video dazu an

Würdest du zu einer Breitling Superocean oder einer Superocean Heritage greifen? Schreib mir deine Meinung unter diesen Beitrag in die Kommentare. Ich freue mich, da von dir zu lesen! Wenn du eine der vorgestellten Uhren selbst einmal anlegen möchtest, dann schicke uns eine Email an [email protected]. Die Kolleginnen und Kollegen in Berlin und Köln beraten dich gerne. 

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