In den 1960er Jahren experimentierte OMEGA bei der Seamaster Kollektion mit verschiedenen Gehäuseformen. So präsentierte OMEGA 1966 die Seamaster Cosmic, ein Modell mit einem sogenannten Monocoque-Gehäuse.
Die Geschichte der Taucheruhren begann bereits 1932 mit der OMEGA Marine. Der große Erfolg dieser Modelle blieb jedoch aus, weil sie ihrer Zeit schlicht voraus waren. Das Design dieser ersten, von OMEGA produzierten Taucheruhren zeichnete sich durch ein abnehmbares Doppelgehäuse, welches aus Edelstahl oder Gold gefertigt wurde, aus.
Anzumerken ist, dass die OMEGA Marine im Genfer See in einer Tiefe von 73 Metern und im Anschluss vom Schweizerischen Labor der Uhrenforschung in einer künstlichen Tiefe von 135 Metern auf ihre Wasserdichtigkeit getestet wurde.
Die erste OMEGA Seamaster erschien dann im Jahr 1948. Die neue Modelllinie entwickelte sich aufgrund ihrer Verlässlichkeit, ihres Designs und der hohen Wasserdichtigkeit schnell zu einer wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte und erfreut sich bis heute weltweit großer Beliebtheit.
Der Ursprung der Kollektion geht auf die wasserdichten Armbanduhren zurück, die OMEGA während des Zweiten Weltkrieges an die britische Armee lieferte.
Mit der Kooperation sammelte OMEGA wichtige Erfahrungen in Bezug auf die Wasserdichtigkeit, insbesondere den verschraubten Gehäuseboden und die innovativen O-Ring-Dichtungen, die erst aus Blei und später aus Kautschuk bestanden. Diese Erfahrungen erwiesen sich für OMEGA bei der Entwicklung der Seamaster Kollektion als sehr bedeutsam.
Die allerersten Seamaster Modelle von 1948 wurden mit verschiedenen Varianten des automatischen Kalibers 28.10 von OMEGA ausgestattet und verfügen entweder über eine kleine oder eine zentrale Sekundenanzeige.
In den Folgejahren wurden die Seamaster-Uhren stetig weiterentwickelt. So wurde im Jahr 1952 die erste Armbanduhr von OMEGA mit einem Datumsfenster veröffentlicht, die Seamaster Calendar. Sie war mit dem automatischen Kaliber 353 ausgestattet und das Datumsfenster befand sich bei sechs Uhr.
Zudem verlieh ihr OMEGA, wie allen ersten Seamaster Modellen auch, eine hermetische Krone, eine O-Ring-Dichtung, die die Wasserdichtigkeit garantiert und ein gehärtetes Uhrenglas. Dieses wurde mit einem Spannring aus Stahl und einer leicht abgekanteten Lünette befestigt.
1957 wurde die OMEGA Seamaster 300 lanciert. OMEGA konzipierte diese Uhr speziell für Berufs- und Amateurtaucher. Sie wurde von diesen später für ihre Robustheit, Präzision und Zuverlässigkeit gelobt. Aufgrund dieser Eigenschaften wurde die Seamaster 300 auch von Tauchern der britischen Royal Navy verwendet.
Das Besondere an der Uhr war, dass sie mit einem Uhrenglas ausgestattet wurde, welches etwa dreimal so dick ist wie das von Standard Uhrengläsern dieser Zeit. So konnte die OMEGA Seamaster 300 einem Druck standhalten, der den damals testbaren Höchstdruck von 20 Bar weit überstieg.
In den 1960er Jahren experimentierte OMEGA bei der Seamaster Kollektion mit verschiedenen Gehäuseformen. So präsentierte OMEGA 1966 die Seamaster Cosmic, ein Modell mit einem sogenannten Monocoque-Gehäuse.
Diese Gehäuseart wird aus einem Stück gefertigt. Dadurch verbessert sich die Wasserdichtigkeit. Ein Nachteil ist jedoch, dass die Uhren nur noch durch das Entfernen des Glases mit einem Spezialwerkzeug geöffnet werden können.
Außerdem wurde 1969 die OMEGA Seamaster Bullhead lanciert. Diese Uhr zeichnete sich vor allem durch ein schildförmiges Gehäuse und eine innenliegende Drehlünette sowie die Platzierung der Chronographendrücker und Krone oberhalb der Zwölf aus.
2013 wurde dieses außergewöhnliche Modell in verschiedenen Versionen und in aktualisierter Form, mit dem Co-Axial-Werk OMEGA 3113, wieder auf den Markt gebracht.
Zusammen mit dem französischen Tauchspezialisten COMEX (Compagnie Maritime d’Expertises) arbeitete OMEGA ab 1968 an Seamaster 300 Uhren, die später bei einem simulierten Tauchgang einen Weltrekord von 365 Metern erzielten.
Nach vier Jahren der Entwicklung und Zusammenarbeit flossen die Erkenntnisse im Jahr 1970 in die erste OMEGA Seamaster Professional 600, welche auch als PloProf bezeichnet wird. Der Name setzt sich aus den französischen Wörtern für Berufstaucher „plongeurs” und „professionnels“ zusammen.
COMEX und OMEGA hatten bei der Entwicklung nicht nur das Ziel, eine damals enorme Wasserdichtigkeit bis 600 Meter zu erreichen, sie wollten auch das Heliumproblem lösen. Dabei geht es darum, dass in Taucherglocken der Atemluft Helium beigemischt wird, da sonst der Partialdruck von Sauerstoff und Stickstoff ein toxisches Niveau erreichen würde. Würde das Helium nun aber ins Innere der Uhr gelangen, bestünde beim Aufstieg die Gefahr, dass die Uhr aufgrund des Heliums, welches sich bei Druckabfall ausdehnt, buchstäblich explodiert.
Deshalb haben die beiden Unternehmen die OMEGA Seamaster Professional 600 so abgedichtet, dass das Helium beim Tauchgang gar nicht erst ins Innere der Uhr gelangen kann.
Um diese hohe Dichtigkeit zu erreichen, wurde die OMEGA Seamaster 600 aus einem einzigen Stahlblock gefertigt und mit extrem hartem Glas sowie einer Twinlock-Krone versehen. Auffällig waren außerdem der seitlich angebrachte rote Sicherheitsdrücker, mit dem die Taucherlünette entriegelt wurde, sowie die auf die linke Seite verlegte und speziell abgedichtete Krone.
Kurze Zeit nach dem Verkaufsstart der Uhr wurde die PloProf von dem französischen Ozeanographen Jacques Cousteau bei einigen Experimenten im Roten Meer, in welchen die physische und psychologische Belastung von Menschen bei Tätigkeiten in großen Tiefen untersucht wurden, verwendet.
Lediglich ein Jahr nach der Lancierung der „PloProf”, präsentierte OMEGA die Seamaster Professional 1.000m. Bei der Entwicklung fokussierte sich OMEGA auf die immer größeren Tiefen, die von professionellen Tauchern erreicht wurden und optimierte die Uhr dahingehend.
Die OMEGA Seamaster Professional 1.000m ähnelt der Seamaster Professional 600 mit der Krone links und dem Monocoque-Gehäuse, wirkt jedoch deutlich weniger wuchtig.
Zudem ist die Uhr mit einem fünf Millimeter dicken Mineralglas ausgestattet, welches mit einem hochkomprimierten Dichtungsring befestigt ist. Dieser trägt maßgeblich zur hohen Wasserdichtigkeit von 1000 Metern bei.
Das Modell wurde während der Entwicklung von zahlreichen professionellen Tauchern getestet und setzte in der Welt der Taucheruhren der 1970-er Jahre neue Standards.
Im Jahr 1972 stellte OMEGA die Seamaster Automatik 120M vor. Dieser erste Chronograph, dessen Drücker sich auch unter Wasser gefahrlos bedienen ließen, verfügte über das OMEGA Kaliber 1040 und war bis zu einer Tiefe von 120 Metern wasserdicht.
21 Jahre später, im Jahr 1993, lancierte OMEGA die Seamaster Professional 300M. Diese wurde als Comeback des ersten unter Wasser verwendbaren Chronographen gefeiert. Dieses Mal hielt die Uhr mit ihrer Chronographenfunktion sogar einer mehr als doppelt so hohen Belastung in einer Tiefe von 300 Metern stand.
Zeitgleich erschien auch eine Dreizeiger-Version der Uhr, die OMEGA Seamaster Professional Diver 300M, welche ebenfalls bis zu einer Tiefe von 300 Meter wasserdicht war und von dem Franzosen Roland Specker getragen wurde, als er im Neuenburgersee mit einer Tiefe von 80 Metern einen Weltrekord im Freitauchen aufstellte.
Diese beiden Seamaster-Modelle waren zudem die ersten OMEGA Uhren, die mit einem Heliumventil ausgestattet waren. Im Inneren tickte das Chronographenkaliber 1145 oder das Automatikkaliber 1109. Beide Uhrwerke waren Chronometer-zertifiziert.
Sir Peter Blake, Globetrotter und America‘s Cup-Legende des Emirates Team New Zealand, wurde 1995 zum OMEGA Markenbotschafter. Seitdem widmet OMEGA den Crew-Mitgliedern des Teams für jeden America’s Cup Einsatz eigene Uhrenmodelle.
Um die Jahrtausendwende unternahm Sir Peter Blake zudem einige Forschungsreisen rund um den Globus zur Klärung ökologischer und maritimer Fragen. Stets mit an Bord war die Seamaster Professional Diver 300M, die von den Mitgliedern der Crew der Blake-Expedition für ihre wissenschaftlichen Arbeiten benötigt wurde.
In der Verbindung der OMEGA Seamaster mit der berühmten Filmfigur James Bond spielte Jean-Claude Biver eine entscheidende Rolle. Als einer der führenden Köpfe im Marketing bei OMEGA erkannte Biver die immense Werbewirkung, die mit der Assoziation der Marke mit einer ikonischen Figur wie James Bond einhergehen könnte. Dies war ein meisterhafter Marketing-Schachzug, der die Wahrnehmung der Marke auf globaler Ebene grundlegend veränderte.
Im Jahr 1995 kam der Film „Golden Eye“ in die Kinos, in dem James Bond, gespielt von Pierce Brosnan, erstmals eine OMEGA Seamaster Professional Diver trug. Diese Entscheidung war kein Zufall, sondern ein strategischer Schritt von Biver, der die Marke von einem renommierten Uhrenhersteller zu einem Symbol für Stil, Eleganz und Abenteuerlust machen wollte. Die Seamaster wurde dabei bewusst gewählt, um Bonds raffiniertes und zugleich robustes Image zu verkörpern.
Die Kooperation mit dem James Bond-Franchise erwies sich als enorm erfolgreich und trug maßgeblich dazu bei, OMEGA als führende Luxusmarke im Bereich der Sport- und Taucheruhren zu etablieren. Durch die wiederholte Präsenz der Seamaster in weiteren Bond-Filmen, wie „Tomorrow Never Dies“ (1997), „The World Is Not Enough“ (1999), und „Die Another Day“ (2002), sowie mit Daniel Craig als Bond in „Casino Royale“ (2006) und den folgenden Filmen, wurde die Uhr zu einem unverwechselbaren Accessoire des Geheimagenten.
Ohne diese brillante Marketingstrategie wäre OMEGA heute wahrscheinlich nicht dort, wo sie sind. Die Verbindung mit James Bond verlieh der Marke nicht nur eine moderne und zeitgemäße Ausstrahlung, sondern hob sie auch in den Kreis der kultigsten Uhrenmarken der Welt.
Im Jahr 2002 erweiterte OMEGA die beliebte Seamaster-Kollektion um eine Auswahl an neuen Zeitmessern. Die neue Modellreihe mit dem Namen „Aqua Terra“ stellte eine Hommage an den Geist der klassischen Seamaster-Modelle dar und sollte die Zuverlässigkeit sowohl zu Wasser (Aqua) als auch an Land (Terra) hervorheben.
Um die Uhren der Seamaster Aqua Terra-Kollektion modern und auf dem technisch höchsten Stand zu halten, entwickelte OMEGA seit der Einführung die Kollektion stetig weiter. Dabei wurden typische Merkmale wie die Gehäuseform beibehalten, fast jedes andere Element wurde jedoch mit der Zeit überarbeitet.
So wurde 2008 auch das Zifferblatt überarbeitet und das heute bekannteste Erkennungsmerkmal der Aqua Terra-Kollektion eingeführt, das Teak-Design, welches den Look von hölzernen Decksplanken von Luxussegelbooten auf das Zifferblatt brachte.
2005 stellte OMEGA eine neue Taucheruhren-Modellreihe vor. Die Seamaster Planet Ocean. Sie ist eine Hommage an OMEGAs Taucheruhrenvermächtnis und greift das Design der ersten OMEGA Seamaster 300 von 1957 auf.
Die Uhr ist mit einem Saphirglas und dem Kaliber 2500 mit Co-Axial-Hemmung ausgestattet. Außerdem verfügt sie über eine Wasserdichtigkeit von 600 Metern.
Im darauffolgenden Jahr wurde der OMEGA Seamaster Planet Ocean Chronograph lanciert. In seinem Inneren tickt das Kaliber 3313 mit Schaltrad und Co-Axial-Hemmung.
2014 lancierte OMEGA eine Neuauflage der historischen Taucheruhr Seamaster 300. Das neue Modell, die OMEGA Seamaster 300 Master Co-Axial, ähnelt seinem Vorbild von 1957 äußerlich sehr stark.
Jedoch wurde die Uhr mit dem Master Co-Axial 8400 Kaliber, welches über die Magnetfeldschutztechnik von OMEGA aus dem Jahr 2013 verfügt, ausgestattet und garantiert damit eine hervorragende Präzision selbst unter dem Einfluss von Magnetfeldern bis zu 15.000 Gauß. Die Familie der OMEGA Seamaster entwickelt sich seit 1948 stetig weiter und steht heute für die perfekte Taucheruhr.
Dies ist ein Artikel im Zuge unseres großen OMEGA Buying Guides gewesen. Lese dir auch unseren letzten Artikel zur Geschichte von OMEGA durch.