Einsteiger in die Welt und Faszination von Luxusuhren sehen sich häufig einem Disput ausgesetzt, der auf den ersten Blick zwar nichtig erscheint, jedoch innerhalb der Uhrenszene die Lager teilt und polarisiert: Das Manufakturkaliber.
Klar, beherrscht eine Manufaktur das nötige Know-How, ihre Uhrwerke vollständig selber zu entwickeln und zu konstruieren, spricht das für die Marke. Aber rechtfertigt es auch den deutlichen Preisaufschlag? Und ab wann ist ein Werk ein „Manufakturwerk“? Wenn jedes Teil nur speziell für die eigenen Uhren angefertigt wurde? Wenn das Werk lediglich modifiziert wurde? Wenn zugekaufte Teile mit Teilen aus eigener Produktion kombiniert und ergänzt wurden? Und macht das am Ende des Tages überhaupt einen Unterschied?
Fakt ist: Sowohl Manufakturkaliber, als auch „Werke von der Stange“ bringen ihre Vor- und Nachteile mit sich. Während die sehr beliebten ETA-Werke in vielen Uhren verbaut werden und somit jedem Uhrmacher aus der Uhrmacherschule bekannt sind, lassen sich Beschädigungen an Manufakturwerken meist nur vom Hersteller selbst beheben. Solche Art Uhrwerke lassen es außerdem zu, dass qualitativ hochwertige Uhren zu fairen und erschwinglichen Preisen angeboten werden können. Zudem sind die meisten Werke von der Stange wirkliche Arbeitstiere und häufig über Jahre in einer Vielzahl an Uhren erfolgreich verbaut, geprüft und verbessert worden. Andererseits stellt es schon einen besonderen Reiz dar, wenn man weiss, dass das Werk der eigenen Uhr auch wirklich nur in den Uhren derselben Baureihe schlägt. Und das ist zugegebenermaßen schon etwas Besonderes. Zudem kann man von hochpreisigen Uhren auch ein gewisses Maß an Eigenentwicklung für sein Geld erwarten. Die Uhrmacher können mit Veredelungen und Spielereien ihr Können unter Beweis stellen und jede Uhr einzigartig machen.
„Wieso denn nicht eigentlich das Beste aus diesen zwei Welten kombinieren?“ denkt sich Oris und stellt mit dem Oris Caliber 400 ein vollwertiges Manufakturkaliber vor, welches in Zukunft standardmäßig in den Zeitmessern von Oris verbaut werden soll. Oris, bekannt für Uhren des Einsteiger- und Mittelsegments, hat einiges an Entwicklung und Finesse in ihr neues Kaliber einfließen lassen.
So punktet es durch fünf Tage Gangreserve, nahezu vollständigem Antimagnetismus durch eine geschickte Wahl an Materialien und einer cleveren Bauweise, welche ganze 85% der Energie der Hauptfeder an der Unruh ankommen lässt. Zum Vergleich: Die Umsetzung des Räderwerks herkömmlicher Uhrwerke liefert in etwa 70 %.
Sicher ist Oris sich außerdem, was die Langlebigkeit seines neuen Werkes angeht und sichern Kunden sage und schreibe 10 Jahre Garantie zu. Wie das möglich ist, erklärt der zuständige Entwickler des Caliber 400 – Beat Fischli – damit, dass sich Oris darauf beschränkt hat, einen unidirektional arbeitenden Aufzugsrotor mit einer neuartigen Lagerungstechnik zu verbauen. Die meisten herkömmlichen Rotoren ziehen die Feder bidirektional auf. So würde der Verschleiss enorm gesenkt. Auf aufwendige Verzierungen des Werkes verzichtet Oris hingegen. Das Werk stünde für Modernität, Leistung und Effizienz und dabei sollte Eitelkeit nicht im Wegen stehen, so Oris CEO Rolf Studer. Für genauere Informationen und Spezifikationen schaut doch gerne mal hier.
Wo steht ihr in der Debatte um die die Wichtigkeit eines Manufakturkalibers in einer Armbanduhr? Wie viel Wichtigkeit messt ihr dem zu? Und wie findet ihr es, dass Oris Manufakturwerke in ihrem Preissegment anbietet? Schreibt mir gerne unter [email protected] und lasst uns in den Austausch treten. Ich bin auf eure Meinung gespannt! Alternativ haltet gerne unseren Altherr-YouTube-Kanal diese Woche im Auge, wenn Benedict und ich diese Ausgabe des Sekundenstopps besprechen werden und euch live mit in die Diskussion holen. Wir freuen uns schon!