Die Geschichte hinter der Marke TUDOR

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Einst als “poor man’s Rolex” verschrien, ist TUDOR heute ein angesehener Schweizer Luxusuhrenhersteller, der besonders junge Menschen begeistert. Aber warum ist das so? Ein genauer Blick auf die Geschichte der Marke schafft Klarheit. 

Es gibt nur einen Mann, dem die ersten Worte in diesem Beitrag gebühren – und das ist Hans Wilsdorf. Der Gründer von ROLEX und TUDOR sagte einst: “Ich habe mehrere Jahre lang über die Herstellung einer Armbanduhr nachgedacht, die von unseren Fachhändlern preisgünstiger verkauft werden kann als unsere Rolex, die jedoch ebenso zuverlässig ist. Jetzt habe ich beschlossen, eigens zur Fabrikation und Vermarktung einer solchen Uhr eine Firma zu gründen. Diese Firma heißt Montres TUDOR S. A.” Unter Uhrenliebhabern sind diese Sätze mittlerweile legendär, nicht zuletzt, weil sie in gewisser Weise bis heute den Grundstein für den Erfolg der Marke legen. Bleiben wir aber zunächst in den Anfangsjahren und bei dem, was nach der Gründung und der Registrierung von TUDOR durch die Uhrenfabrik “Veuve de Philippe Hüther” im Auftrag von Wilsdorf passierte.

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Die TUDOR Catanach`s abgebildet an einem schwarzen Lederarmband vor schwarzem Hintergrund
Bildquelle: TUDOR

Die Geschichte von TUDOR ab 1932

Ab 1932 kamen die ersten TUDOR-Armbanduhren für Damen und Herren in Australien auf den Markt. Charakteristisch für die frühen Modelle war der Markenschriftzug mit dem verlängerten Querstrich des Buchstabens T auf dem Zifferblatt, sowie ein rechteckiges, tonnenförmiges oder an den Kanten abgeschrägtes Gehäusedesign. Ein Paradebeispiel für diesen Stil ist die TUDOR Catanach’s (s. Foto). Mit ROLEX im Rücken, dessen Name später oftmals auf dem Gehäuseboden, der Krone oder der Schließe einer Uhr von TUDOR zu sehen war, konnte sich der Hersteller zunächst in Ruhe etablieren und gleichzeitig auf bewährte Qualität zurückgreifen. 

Nahaufnahme des weißen Zifferblattes der TUDOR Oyster mit dem Schildlogo mit Rose vor schwarzem Hintergrund
Bildquelle: TUDOR

Ein weiterer Meilenstein erfolgte am 15. Oktober 1936. Es war der Tag, an dem “Veuve de Philippe Hüther” die Marke “The TUDOR”  an Hans Wilsdorf übertrug. Fast zeitgleich tauchte erstmals die Rose des englischen Königshauses TUDOR auf den Zifferblättern der Uhren auf und auch der Schriftzug veränderte sich. Das Logo in Kombination mit einem Wappenschild verkörperte laut des Herstellers selbst “ab diesem Zeitpunkt die unbesiegbare Einheit von Kraft als Symbol der technischen Robustheit der Uhr und Anmut als Sinnbild ihrer ästhetischen Schönheit.”

Am 6. März 1946 war es dann soweit: Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs sah Hans Wilsdorf die Zeit gekommen, der Marke TUDOR noch mehr Leben einzuhauchen und zu diesem Zweck die Firma Montres TUDOR S. A. zu gründen. Diese sollte Damen- und Herrenuhren fertigen, während sich ROLEX für dessen technische, ästhetische und funktionale Eigenschaften, sowie für den Vertrieb und den Kundendienst verantwortlich zeichnete. Ein wahrlich kluger Schachzug von Wilsdorf, der, wie wir heute sagen würden, auch im Anschluss mächtig Gas gab.

Erste TUDOR Werbung aus dem Jahr 1948 in schwarzweiß
Bildquelle: TUDOR

Nur ein Jahr später verschwand das Wappenschild nach und nach aus dem Logo, das somit nur noch aus der handgemalten Rose und dem Firmennamen bestand. 1948 wiederum folgte die erste Werbeanzeige von TUDOR. Dabei standen Ästhetik, Präzision und Wasserdichtigkeit der Damen- und Herrenmodelle im Fokus. Mit dem Hinweis “TUDOR MADE BY ROLEX” wurde gleichzeitig auch die Verbundenheit beider Marken öffentlich kundgetan. 

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Werbeanzeige zur Tudor Oyster Prince aus 1952 mit Fotos von der Uhr und Hans Wilsdorf in schwarzweiß
Bildquelle: TUDOR

Die Geschichte von TUDOR ab 1952

1952 kam die TUDOR Oyster Prince auf den Markt. Hans Wilsdorf stellte aber nicht nur eine neue Uhr vor, sondern auch seine Genialität als Marketingstratege unter Beweis. So setzte er auf eine umfangreiche Werbekampagne, die über eine reine Produktpräsentation weit hinausging. Um die Robustheit seines Zeitmessers zu demonstrieren, stattete er Menschen in extremen Berufen mit einer TUDOR Oyster Prince aus und zeigte sie mit der Uhr am Handgelenk bei der Arbeit. Zur damaligen Zeit war das eine völlig neue Herangehensweise, die das Vertrauen in die Marke stärken und ihr gleichzeitig ein modernes Image verleihen sollte. 
 
Den Release nutzte Wilsdorf zudem erneut für einprägsame Sätze, die die Geschichte von TUDOR prägten und wie folgt lauteten: “Ich habe den Entschluss gefasst, der TUDOR Prince zwei Merkmale von ROLEX zuteilwerden zu lassen, die keine andere Uhr besitzen darf: das legendäre und einzigartige Oyster-Gehäuse und den unverwechselbaren Perpetual-Rotor mit Selbstaufzugsmechanismus. Sämtliche TUDOR Oyster Prince Modelle werden fortan mit diesen beiden einzigartigen Vorzügen ausgestattet sein, die bis dato den ROLEX Uhren vorbehalten waren. Damit möchten wir unser Vertrauen in diese neue Uhr zum Ausdruck bringen.”
Zeichnung von zwei Bauarbeiten aus dem Jahr 1953, die die Tudor Oyster Prince bei der Vernietung von Stahlträgern tragen
Bildquelle: TUDOR

In den darauffolgenden Jahren blieb TUDOR der Kampagnen-Idee treu und stellte im Jahr 1952 zunächst 26 Oyster Prince Modelle für eine Grönlandexpedition der britischen Royal Navy zur Verfügung, bevor ein Jahr später der ultimative Härtetest folgte. Die TUDOR Oyster Prince musste sich in einem 252-stündigen Dauereinsatz am Handgelenk eines Grubenarbeiters während manueller Schürfarbeiten bewähren. Es folgte ein 30-stündiger Dauereinsatz am Arm eines Straßenarbeiters bei der Bedienung eines Presslufthammers, sowie eine dreimonatige Tragezeit am Handgelenk eines Steinhauers. Zudem wurde sie 30 Tage ununterbrochen von einem Bauarbeiter während der Vernietung von Stahlträgern getragen und begleitete einen Rennfahrer bei einem 1.000-Meilen-Motorradrennen.

Die klassische Oyster Prince war jedoch nicht die einzige Uhr, die die Geschichte von TUDOR ab 1952 prägte. So kam wenig später eine Variante mit einem zweifarbigen Zifferblatt und großen Stundenmarkierungen auf den Markt, die die Referenz 7950 besaß und von Sammlern den Namen “Tuxedo” bekam. Ihr Emaille-Dekor, das an die Farben eines Smokings erinnerte, war in vier Sektoren unterteilt und von einem Guilloche-Metalleinsatz umgeben. Die Uhr wurde vom Kaliber 390 angetrieben und hatte ein 34 Millimeter Edelstahlgehäuse mit gewölbtem und verschraubtem Gehäuseboden.

Tudor Advisor aus 1957 mit silbernem Zifferblatt am schwarzen Lederarmband vor schwarzem Hintergrund
Bildquelle: TUDOR

Von 1957 bis 1977 fertigte TUDOR außerdem eine ganz besondere Uhr: die Advisor, die bis heute das einzige Modell der Marke mit einem eingebauten Wecker darstellt. Insgesamt wurden drei Referenzen produziert, darunter zwei mit Oyster-Gehäuse (Referenzen 7926 und 1537) und ein Modell mit einem neuen Gehäuse (Referenz 10050). Eine Wiederauflage erfolgte übrigens im Jahr 2011 mit der Referenz 79620T.

Hinzu kam die TUDOR Oysterthin, die Ende der 1950er-Jahre vorgestellt wurde und nach wie vor als die flachste wasserdichte Armbanduhr des Herstellers gilt. Die Referenz 7960 mit einem 34 Millimeter Edelstahlgehäuse ist heute ein begehrtes Sammlerstück und war lediglich 6 Millimeter hoch. Ihr anthrazitgraues Zifferblatt besaß Stabindizes mit Leuchtpunkten und Stabzeigern. Angetrieben wurde sie vom flachen Kaliber 2402 mit drei sichtbaren Rubinen und einer Frequenz von 18.000 Halbschwingungen pro Stunde.

Tudor Oyster Prince Ranger aus 1969 mit schwarzem Zifferblatt am Edelstahlarmband liegend auf einem orangenen Untergrund
Bildquelle: TUDOR

Die Geschichte von TUDOR ab 1960

Die 1960er-Jahre wurden bei TUDOR insbesondere durch zwei Modelle geprägt. Zunächst war da die Oyster Prince Ranger, die zwar erst 1969 im Katalog des Herstellers zu sehen war, jedoch schon Jahre vorher auf den Markt kam. Die auf dem Foto gezeigte Uhr stammte aus 1967, trug die Referenz 7995/0 und besaß ein 34 Millimeter Edelstahlgehäuse, das gemäß des Namens “Oyster” wasserdicht war. Das mattschwarze Zifferblatt dieses Zeitmessers, das ein Logo mit Rosenmotiv zeigte, hatte rechteckige Leuchtindizes und leuchtende arabische Ziffern bei 3, 6, 9 und 12 Uhr. Auch die markant gestalteten Zeiger waren mit Leuchtmasse versehen.

Im Inneren arbeitete das automatische ETA-Kaliber 2483, auf dessen Rotor der Schriftzug „TUDOR AUTO-PRINCE“ zu lesen war. Auf dem verschraubten Gehäuseboden wiederum gab es zwei Gravuren: innen stand „MONTRES TUDOR S.A. GENEVA SWITZERLAND PATENTED“ und außen „ORIGINAL OYSTER CASE BY ROLEX GENEVA“. Die Schließe des Oyster-Armbandes besaß überdies das ROLEX-Logo. Apropos Logo: Ab 1969 verschwand die TUDOR-Rose immer öfter von den Zifferblättern und wurde vom Wappenschild ersetzt. Dieses sollte für die Robustheit und auch die fortschrittliche Technik, die in den Zeitmessern des Hauses verbaut war, stehen.

Tudor Oyster Prince Date Day aus 1969 mit blauem Zifferblatt und Edelstahlarmband abgebildet vor grauem Hintergrund
Bildquelle: TUDOR

Die zweite relevante Uhr aus den 1960er-Jahren war die TUDOR Oyster Prince Date+Day. Dieses Modell, das mit einem Durchmesser von 37,5 Millimetern zu den größten der Kollektion zählte, dropte der Hersteller 1969. Das Foto zeigt die Referenz 7017/0. Sie besaß einen verschraubten Gehäuseboden, der erneut mit den Gravuren „Montres TUDOR S.A. Geneva Switzerland Patented“ und „Original Oyster Case by Rolex Geneva“ versehen war. Darunter arbeitete das Automatik-Kaliber A.S. 1895, das über eine Datums- und Wochentagsanzeige verfügte, die der Uhr schließlich auch ihren Namen gab. 

Das blaue Zifferblatt mit Radialschliff war mit stabförmigen Leuchtzeigern, einem großen Sekundenzeiger, Stabindizes sowie Leuchtpunkten auf der äußeren Minutenskala versehen. Das Datum positionierte TUDOR auf 3 Uhr, während die Wochentags-Anzeige ihren Platz in einem großzügigen Fenster auf 12 Uhr fand. Erneut bot die Faltschließe des Oysterbandes Platz für das ROLEX-Logo.

Tudor Submariner aus 1954 mit schwarzem Zifferblatt, schwarzer Lünette und Edelstahlarmband vor schwarzem Hintergrund
Bildquelle: TUDOR

Und was ist mit der TUDOR Submariner?

Keine Angst, diese Ikone gerät natürlich nicht in Vergessenheit. Sie war mir aber einen eigenen Abschnitt wert – und der kommt jetzt. Wir schreiben das Jahr 1954, als TUDOR eine neue Richtung einschlug und zugleich einen wesentlichen Grundstein für den heutigen Erfolg legte. Die Rede ist von der Vorstellung der ersten TUDOR Taucheruhr, die die Referenz 7922 trug und unter dem Namen Oyster Prince Submariner firmierte. Den Anforderungen von Tauchern entsprechend sollte sie robust, zuverlässig, präzise, wasserdicht und nicht zu teuer sein. Dieser Plan ging auf und schon bald etablierte sich die Uhr als Instrument für professionelle Taucher.

Tudor Oyster Prince Submariner, auch Big Crown genannt aus 1958 mit schwarzem Zifferblatt und schwarzer Lünette am Edelstahlarmband vor grauem Hintergrund
Bildquelle: TUDOR

TUDOR ruhte sich jedoch nicht auf den eigenen Lorbeeren aus und entwickelte die Oyster Prince Submariner in den folgenden 45 Jahren kontinuierlich weiter. So umfasste die erste Generation dieses Divers zahlreiche Varianten, die mit immer besseren Leistungsdaten punkten konnten. Ein gutes Beispiel ist etwa die Wasserdichtigkeit. Waren es bei der Referenz 7922 noch 100 Meter, so konnte die legendäre Referenz 7924, auch “Big Crown” genannt, im Jahr 1958 schon mit 200 Metern auftrumpfen.

Tudor Submariner Referenz 7928 aus 1967 mit schwarzem Zifferblatt und schwarzer Lünette am Edelstahlarmband vor grauem Hintergrund
Bildquelle: TUDOR

Bis Mitte der 1960er-Jahre führte der Hersteller überdies immer wieder Untersuchungen durch und begab sich auf eine Spurensuche, an dessen Ende die perfekte Taucheruhr stehen sollte. Jedes Modell wies dadurch spezifische Eigenschaften auf, die in nachfolgenden Varianten beibehalten wurden. Die Referenz 7928, eingeführt Mitte der 1960er-Jahre mit einem runden Kronenschutz, war zunächst einmal die fortschrittlichste Version und damit der Maßstab für Design und Technik innerhalb dieser besonderen Modellreihe.

Ab 1969 brachte TUDOR dann die zweite Generation der Oyster Prince Submariner auf den Markt, die bis 1999 geführt werden sollte. Zwar blieben viele Merkmale der Serie 7900 erhalten, doch änderten sich zugleich auch entscheidende Aspekte. So kamen, anders als bisher, nun automatische ETA-Werke zum Einsatz und auch das Design des Divers bekam ein entscheidendes Upgrade zu mehr Eigenständigkeit. Das Zifferblatt mit quadratischen Stundenindizes und sogenannten “Snowflake”-Zeigern stellte bis 1981 ein Alleinstellungsmerkmal der TUDOR Oyster Prince Submariner dar. Ein Beispiel dafür ist die Referenz 9401/0 (s. Foto). Hinzu kamen ab 1976 Varianten mit kleineren Gehäusegrößen
Tudor Submariner aus 1975 mit blauer Lünette und blauem Zifferblatt an einem Edelstahlarmband abgebildet vor grauem Hintergrund
Bildquelle: TUDOR

Bis zum Schluss veränderte sich die TUDOR Submariner kontinuierlich. So besaßen die späten Referenzen (z.B. 79190) etwa Saphirglas. Laut des Herstellers selbst wurden zwischen 1969 und 1999 mehr als 20 verschiedene Varianten der Uhr produziert, was zugleich auch erklärt, warum ich über diesen Zeitmesser einen eigenen Beitrag verfassen könnte. Da es hier aber um die Geschichte von TUDOR im Allgemeinen geht, empfehle ich zur tieferen Lektüre einen Blick auf die Herstellerwebsite. Dort wird detailliert auch auf einzelne Referenzen eingegangen.

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Der erste Tudor Oysterdate Chronograph aus dem Jahr 1970 mit orangenen Akzenten vor grauem Hintergrund
Bildquelle: TUDOR

Die Geschichte der TUDOR Chronographen ab 1970

Chronographen haben im Hause TUDOR schon lange eine bedeutende Rolle, weshalb auch diese Uhrengattung einen separaten Abschnitt in diesem Beitrag bekommt. Die Black Bay Chronographen, so wie wir sie heute kennen, gehen etwa zurück auf den ersten Oysterdate Chronographen, den TUDOR im Jahre 1970 vorstellte. Die Uhr besaß einen für damalige Verhältnisse üppigen Durchmesser von 39 Millimetern und mit dem Valjoux-Kaliber 7734 ein Werk mit mechanischem Handaufzug. Auffallend war auch das Zifferblattdesign, das dank vieler orangefarbener Details äußerst lebendig wirkte.

Es gab den Oysterdate Chrono in drei Ausführungen, doch in den offiziellen Verkauf gingen nur zwei. So hatte die Referenz 7031/0 eine Lünette mit Plexiglas-Zahlenscheibe samt Tachymeterskala, während die Referenz 7032/0 mit einer satinierten Edelstahllünette und ebenfalls einer Tachymeterskala daherkam. Die Referenz 7033/0 besaß eine beidseitig drehbare Aluminiumlünette mit einer schwarzen 12 Stunden Graduierung und blieb lediglich ein Prototyp. Als stilprägend für das Modell präsentierten sich außerdem die fünfeckigen Stundenindizes, die lackiert und mit Leuchtmasse beschichtet waren. Zudem profitierte der Chrono vom Oyster Gehäuse, das ihm eine Wasserdichtigkeit von 50 Metern bescherte.

Der zweite Tudor Oysterdate Chronograph mit der Referenz 7169/0 und einer blauen Lünette sowie orangenen Akzenten vor grauem Hintergrund
Bildquelle: TUDOR

Die zweite Generation des Tudor Oysterdate Chronographen wurde von 1971 bis 1976 gebaut. Sammler bezeichnen sie mittlerweile als “Montecarlo” (7169/0). Die Uhr brachte technische Neuerungen sowie eine Lünette in blau mit sich, während das Zifferblatt in blau und grau erhältlich war und an eine Roulettescheibe erinnerte. Das Gehäuse und die farbenfrohe Gestaltung orientierten sich derweil am Vorgängermodell. Hinzu kam mit dem Valjoux-Kaliber 234 ein neues Handaufzugswerk. Die zweite Generation des TUDOR Oysterdate Chronographen besaß ebenfalls drei Ausführungen.

Das Modell 7149/0 besaß eine Lünette aus Plexiglas mit Tachymeterskala. Dagegen war das Modell 7159/0 mit einer satinierten Edelstahllünette und einer eingravierten Tachymeterskala ausgestattet. Ein großer Erfolg wurde das Modell 7169/0, das nun tatsächlich eine drehbare Lünette mit 12 Stunden Graduierung zur Anzeige einer zweiten Zeitzone ausgestattet war.

Von 1976 bis 1991 baute Tudor die dritte Generation des nun offiziell als “Prince Oysterdate” betitelten Chronographen, der von Uhrenliebhabern schnell den Spitznamen “Big Block” bekam. Nicht ohne Grund: Erstmals arbeitete mit dem Valjoux 7750 ein mechanisches Uhrwerk mit Selbstaufzug, 28.800 Halbschwingungen pro Stunde und Datumsschnellschaltung in den Chronos. Damit einher ging auch der Platz, den der Rotor brauchte, was wiederum die deutlich angewachsene Gehäusehöhe erklärte.

Die Tudor Prince Oysterdate "Big Block" aus dem Jahr 1992 mit schwarzem Zifferblatt vor schwarzem Hintergrund
Bildquelle: TUDOR

Durch das neue Kaliber veränderte sich auch das Design des Zifferblattes, das von da an einen Stundentotalisator bot. Alle Hilfszifferblätter wanderten außerdem auf die linke Seite, während rechts auf der 3 Uhr Position Platz für ein Datumsfenster entstand. Bei einigen Modellen verschwanden über die Jahre hinweg auch die orangefarbenen Akzente. Ein solches Beispiel ist etwa die Referenz 79170 auf dem Foto, die mit einer drehbaren Lünette und erstmals auch einer mit dem Tudor-Logo gebrandeten Krone kam.

Zwischen 1995 und 2000 setzte Tudor auf die zweite Serie der Prince Oysterdate, die sich mit feineren und weicher gestalten Gehäuseformen präsentierte. Hinzu kam ein silbernes Zifferblatt mit cremefarbenen Totalisatoren, sowie eine Lünette mit einer Tachymeterskalenscheibe aus schwarz eloxiertem Aluminium und ein Saphierglas mit Zykloplupe. Beim Werk setzte TUDOR nach wie vor auf das Valjoux 7750, das ab 1995 allerdings in einer deutlich verbesserten Ausführung daherkam. Einher ging mit dem 50-jährigen Bestehen der Marke im Jahre 1996 auch die Emanzipation von der großen Schwester ROLEX.

4. Generation des Tudor Chronographen mit silbernem Zifferblatt und cremefarbenen Totalisatoren aus dem Jahre 1996 vor weißem Hintergrund
Bildquelle: TUDOR

Dessen Name tauchte nach und nach nicht mehr auf Gehäusen, Kronen und Armbändern der Chronos auf. Hier abgebildet ist die Referenz 79260 aus dem Jahr 1996. Nur ein Jahr später erfolgte die Umbenennung des Chronographen hin zu “Prince Date”. Erstmals konnte das Modell damals mit einem Lederarmband und einer Faltschließe in Edelstahl samt Tudor-Logo erworben werden.

Du weißt jetzt alles zur Geschichte von TUDOR und wie die Marke zu dem wurde, was sie heute ist. Zugleich haben wir uns viele relevante Modelle angeschaut, dank denen wir mittlerweile tolle Re-Issues erwerben können. Doch was hat dich an der Markengeschichte von TUDOR am meisten überrascht? Schreib mir deine Meinung unter diesen Beitrag in die Kommentare. Wenn du selbst einmal eine TUDOR am Handgelenk erleben möchtest, dann schicke uns eine Email an [email protected]. Die Kolleginnen und Kollegen in Berlin beraten dich gerne persönlich. 

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