TUDOR: Eine Marke definiert sich perfekt durch den Sport

(0)
TUDOR: Eine Marke definiert sich perfekt durch den Sport featured image

Eine ausgeklügelte Werbestrategie in der Sportwelt ist für viele Hersteller von Uhren mittlerweile unerlässlich. Bekannte Marken wie Omega  investieren viel Geld für ihre Werbezwecke bei Großereignissen wie den Olympischen Spielen oder den Fußball-Weltmeisterschaften.  

Tudor geht hingegen einen anderen Weg. Die Genfer haben sich für ihr Auftreten in der Sportwelt bewusst für drei Disziplinen entschieden, die nicht unbedingt dem Mainstream entsprechen, sondern dem Auftreten der Marke. Sprich robust, ausdauernd und zielstrebig. Aus strategischer Sicht ist das ein sehr kluger Schachzug.  Tudor schafft es damit, nicht nur die eigene Marke und Herkunft zu stärken, sondern auch ihre Modelle perfekt in Szene zu setzen und obendrein neue Märkte zu erschließen. 

Superstar durch ein Geschenk des Vaters

Wenn in der Schweiz über den Radsport gesprochen wird, fällt unweigerlich der Name Fabian Cancellara. Der 42-Jährige aus Bern ist zweifacher Olympiasieger und vierfacher Weltmeister. Er ist einer der schillerndsten Figuren auf diesem Gefährt. Dabei ist Cancellara eher durch Zufall zum Radsport gekommen, denn eigentlich war der Berner ein talentierter Fußballer. 

1993 begann er im Alter von zwölf Jahren Radrennen zu fahren, nachdem er von seinem Vater ein altes Rennrad geschenkt bekommen hatte. In den folgenden Jahren entwickelte sich Cancellara zu einem der besten Straßenradrennfahrer. Neben den Erfolgen bei den Olympischen Spielen und den Weltmeisterschaften gewann er zahlreiche Rundfahrten und Einzelrennen. 

Seit seinem Rücktritt 2016 gibt er seine Erfahrung mit Projekten wie der Granfondo-Serie „Chasing Cancellara“ und der Kinder- und Jugendplattform „Kids on Wheels“ an Radsportbegeisterte und künftige Radfahrergeneration weiter. 

Fabian Cancellara beim Fotoshooting des Tudor Pro Cycling Teams. Bildquelle: Tudor

Eine stimmige Partnerschaft mit Tudor

Im Jahr 2022 war es dann soweit. Im Frühjahr gaben Tudor und Fabian Cancellara bekannt, dass sie in Zukunft gemeinsame Wege beschreiten werden. Unter dem Motto #BornToDare wurde das Tudor Pro Cycling Team der Öffentlichkeit vorgestellt. “Die Vision stellt den Menschen in den Mittelpunkt des Radsports, eines Sports, der für seine extremen physischen und mentalen Herausforderungen bekannt ist”, erklärte Cancellara bei der Präsentation seines neuen Teams. 

Das Team von Tudor hat junge, sehr talentierte Fahrer. Bildquelle: Tudor

Noch stimmiger wird die Partnerschaft dadurch, dass Cancellara, der privat am liebsten den Black Bay Chronographen trägt, den Fokus auf seine Heimat legt. Von den Radsportlern selbst bis hin zu lokalen Ausrüstungsherstellern vergisst der 42-Jährige nie, die Schweiz zu stärken.

Tudor ist bekannt dafür, keine Schnellschüsse zu machen. Das hat der Uhrenhersteller auch bei seinem neuen Projekt klar festgelegt. Es ist eine Herausforderung, die wohl erst in den kommenden Jahren Fürchte tragen wird. Im Team sind zahlreiche junge Fahrer, die Schritt für Schritt  an die Weltspitze herangeführt werden. 

Auch auf dem Meer eine gute Figur

Ende 2021 gab Alinghi im Yachtclub Société Nautique de Genève nach einer Abstinenz von zehn Jahren  seine Teilnahme bei der 37. Ausgabe des America’s Cup gemeinsam mit Red Bull bekannt. Der für 2024  geplante Wettbewerb wird für die Mannschaft von Alinghi Red Bull Racing die Krönung einer langen und akribischen Vorbereitungsphase sein. Das Hauptquartier des Teams wird sich im schweizerischen Écublens in der Nähe von Lausanne befinden. Als Hauptpartner wird Tudor hier ebenfalls seine Unterstützung geben. 

Der America’s Cup ist die weltweit wichtigsten Segelsportveranstaltung. Die Schweizer Crew wurde bereits zusammengestellt und hat mit dem Training auf Katamaranen der GC32-Klasse begonnen. Bei optimalen Windbedingungen schaffte dieses Boot eine unglaubliche Geschwindigkeit von 53,3 Knoten – das sind rund 98 Kilometer pro Stunde.  Dieser Katamaran hat eine beeindruckende Länge von 20,7 Metern, der Mast aus Karbonfaser erreicht eine Höhe von 26,5 Metern. 

Nach 2003 und 2007 streben die Eidgenossen nun den dritten Sieg an. Wie groß das Projekt ist, zeigt die Tatsache, dass sich das gesamte Team außerhalb des Bootes aus 15 Nationalitäten zusammensetzt.

Das Segeboot der Alinghi ist 20,7 Meter lang und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 100 Km/h. Foto: Tudor

Tudor definiert Altes mit neuen Elementen

In diesem Jahr hat Tudor im Zuge der Zusammenarbeit mit Red Bull und dem Team Alinghi gleich zwei neue Modelle präsentiert: die Pelagos FXD und den Pelagos FXD Chrono „Alinghi Red Bull Racing Edition“. Damit knüpft Tudor an seine Tradition auf dem Meer an. Bereits in den späten 1950er Jahren setzte die US Navy mehrere Jahrzehnte lang bei ihren Einsätzen auf Tauchuhren von Tudor. Ein ausführliches Video zu diesem Thema findet ihr hier.

Die Schweizer definieren mit den beiden neuen Pelagos-Modellen Historisches mit neuen Elementen. Das Unternehmen bleibt seiner Linie treu und baut sie konsequent aus. So wie das Boot des Alinghi-Teams sind die beiden Uhren durch die Verwendung von Karbon und Titan relativ leicht, aber zugleich sehr robust.

Das Gehäuse der FXD ist mit einem mattschwarzen Finish aus Karbon gefertigt. Die Bandstege sind fest am Gehäuse angebracht. Die mattblauen Zifferblätter, die im selben Farbton wie der Rumpf der Alinghi gestaltet sind, stellen die Ablesbarkeit in den Vordergrund. Auf dem 45°-Rehaut zwischen der 10- und 2-Uhr-Markierung wölbt sich ein zarter „Alinghi Red Bull Racing“-Schriftzug über das Zifferblatt.  Im Inneren der Uhr arbeitet das Manufakturwerk Kaliber MT5602.

Das Manufakturwerk Kaliber MT5813, mit dem der Pelagos FXD Chrono ausgestattet ist, zeigt die Stunden-, Minuten-, Sekunden-, Chronographen- und Datumsfunktionen an. Beide Modelle wurden vom vom Schweizer Prüfinstitut Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres (COSC) zertifiziert und haben eine maximale Gangabweichung von -2 beziehungsweise +4 Sekunden pro Tag. Beide Modelle verfügen über eine Gangreserve von 70 Stunden und haben eine Wasserdichtigkeit bis zu 200 Meter. Einen ausführlichen Bericht von meinem Kollegen Luca Cordes findet ihr hier

Tudor konzentriert sich auf den Rugbysport

Tudor macht allerdings auch auf dem grünen Rasen eine gute Figur im Teamsport. Allerdings nicht im herkömmlichen Fußball, wo allerdings David Beckham Markenbotschafter ist, sondern im Rugby-Sport. Rugby ist der ultimative Mannschaftssport, bei dem 30 Spieler auf dem Feld Spitzenleistungen vollbringen, um ihre Gegner zu bezwingen. Hierfür bedarf es Schnelligkeit, Kraft und Wagemut, aber auch eines gemeinsamen Kampfgeists.

Im Rahmen seiner langjährigen Partnerschaft mit dem World Rugby™ war Tudor offizieller Zeitgeber des Rugby World Cup 2023™, der vom 8. September bis 28. Oktober dieses Jahres in Frankreich stattfand. Dieses Sponsoring macht ebenfalls Sinn für das Unternehmen. Während in unseren Breiten Rugby eine totale Randsportart ist, sieht es in anderen Ländern ganz anders aus.

Beim Rugby wie hier zwischen Frankreich (blaue Dressen) und Argentinien geht es hart zur Sache. Bildquelle: Tudor

In den Ländern der südlichen Hemisphäre, sprich Neuseeland, Australien, Südafrika und Argentinien ist dieser Sport sehr populär. In Europa sind es die Länder Frankreich, England, Wales, Irland, Schottland und Italien, die über eine ausgeprägte Rugbykultur verfügen. Bei den Weltmeisterschaften nehmen zudem Länder wie die USA oder Japan regelmäßig teil. In diesem Jahr sicherte sich Südafrika den WM-Titel

Diese Veranstaltung war ein voller Erfolg. Insgesamt 2,5 Millionen Zuschauer kamen zu den Spielen in die Stadien, was zugleich ein neuer Rekord war. Vor den Fernsehen und im Web verfolgten rund eine Milliarde Menschen dieses Spektakel über einen Zeitraum von sieben Wochen. Es war nicht nur ein voller Erfolg für den Sport sondern auch für Tudor, das sich zudem in Ländern präsentieren konnte, in der die Marke noch nicht diesen Stellenwert hat wie in unseren Breiten. 

Fazit

Tudor hat in den vergangenen Jahren eine Werbestrategie entwickelt, die zum eigenen Auftreten perfekt passt und ehrlich rüberkommt.  Sowohl im Radsport als auch im Segel- und Rugbysport geht es oft hart zu. Die Athleten gelangen an ihre physischen und psychischen Grenzen. Auch das spiegelt Tudor in seinen Eigenschaften wider. Die Modelle, vor allem jene aus der Black Bay und Pelagos-Linie, sind für Extremsituationen geschaffen. Darauf legt Tudor auch in der Außendarstellung den Fokus, der vor allem das männliche Publikum anspricht. Dass es sich um Sportarten handelt, die hierzulande zum Teil weniger Beachtung finden, spielt eine untergeordnete Rolle. Tudor etabliert sich in einer eigenen Sparte und schafft es dadurch, ein neues Publikum auf sich aufmerksam zu machen. 

Hat dir unser Artikel gefallen? Schreibe uns deine Meinung und diskutiere mit unserer Community!